Im Judaismus steht die Bezeichnung Aguna für eine Frau, deren Mann verschollen ist, oder der sie verlassen hat ohne sich von ihr scheiden zu lassen. Eine Aguna kann nicht erneut heiraten. Der Status einer solchen Frau wird vom Rabbinatsgericht (Beth Din) bestimmt. Wenn der Ehemann verschollen ist, wird in der Regel eine zweite Ehe zugelassen. Ein Ehemann, der seine Frau verlassen und ihr die Scheidung verweigert hat, kann vom Gericht gezwungen werden, einen Scheidungsbrief zu schreiben. Früher tat man das sogar unter Prügelstrafe.
Sollte sich der verschollene Ehemann wieder finden, so muss die Frau laut Gesetz ihren derzeitigen Ehemann verlassen und die Beziehung wird für ehebrecherisch erklärt. Die Nachkommen solch einer Beziehung werden zu Mamsern, also Juden, die nicht alle Rechte genießen.
Das Reformjudentum versucht die Konsequenzen der Institution Aguna zu mindern. Es wurde versucht eine Klausel in die Heiratsurkunde einzubringen, die es ermöglichen würde, eine Ehe für ungültig zu erklären, wenn der Ehemann verschollen ist. Diese Initiative stieß jedoch auf harte Kritik seitens der orthodoxen Rabbiner.
Quelle:
http://pl.wikipedia.org/wiki/Aguna [Stand: 12.07.2010]