Geschichte der Verwaltung:

Bis zum 18 Jh.: Königreich Polen, Woiwodschaft Hohensalza

1793-1807: Preußen, Netzedistrikt

1807-1815: Herzogtum Warschau, Verwaltungsbezirk Bydgoszcz (Bromberg)

1815-1918: Russland (Königreich Polen), Woiwodschaft Masowien, Gouvernement Warsazwa

1918-1939: Polen, Woiwodschaft Warsazwa (1918-1938), Woiwodschaft Pommern (1938-1939), Landkreis Nieszawa (Nessau) (seit 1932 Sitz des Landkreises Nieszawa)

1939-1945: Deutschland (Drittes Reich), Provinz „Wartheland“, Regierungsbezirk Neu-Breslau, Kreis Ciechocinek

1945-1975: Woiwodschaft Bydgoszcz (1945-1950 Woiwodschaft Pommern)

1975-1998: Woiwodschaft Wrocław (Breslau)

Ab 1999: Woiwodschaft Kujawien-Pommern, Landkreis Aleksandrów Kujawski (Aleksandrow)

Die Geschichte von Aleksandrów Kujawski ist  mit eng dem Ausbau der Eisenbahn in Polen im 19 Jh. verbunden. Die Eisenbahngesellschaft baute 1859 eine Eisenbahnlinie zwischen Warszawa (Warschau) und Bydgoszcz (Bromberg). Schritt für Schritt kaufte sie die in den Ländereinen des Grafen Władysław Trojanowski gelegenen Gebiete um Białe Błota (Weißfelde, früher Sieła) hinzu. Mit der Zeit begann man, die Gebäude um den Bahnhof, der direkt an der Grenze zu Preußen lag, Trojanów zu nennen. In der ersten Hälfte der 60er Jahre des 19. Jhs zählte der Ort bereits ungefähr 2000 Einwohner. 1862 begannen erste Züge zu verkehren. 1875 wurde die Internationale Eisenbahn- und Telegrafenstation ins Leben gerufen. Die günstige Lage, die eine Verbindung zwischen Russland und dem westlichen Europa ermöglichte, und die Errichtung eines Zollhauses, begünstigten das Wachstum der Stadt. Die ersten Pläne für die Umgestaltung der Siedlung erarbeitete der Ingenieur Witold Marczewski. Für ihr Wachstum war auch der Ausbau der Eisenbahnlinie im benachbarten Kurort Ciechocinek wichtig. Ein wichtiges Ereignis für den Ort war außerdem die Begegnung zwischen dem Zaren von Russland, Aleksander dem Zweiten, und dem Kaiser Deutschlands, Wilhelm dem Ersten, die am 4. September 1879 im damaligen Trojanów stattfand. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zählte Aleksandrów ca.9000 Einwohner. Am 9. November 1916 und anschließend am 4. Februar 1919 wurde dem Ort das Stadtrecht verliehen und die Stadt wurde in Aleksandrów Kujawski umbenannt. Als man 1921 eine schnellere Verbindung zwischen Warszawa und Poznań (Posen) mit Haltepunkten in Kutno und Strzałkowo (Stralkowo) eröffnete, begann die Stadt allmählich ihre Bedeutung als Eisenbahnknotenpunkt zu verlieren. 1932 wurde der Sitz der Kreisbehörde von Nieszawa  nach Aleksandrów verlegt. 1939 stieg die Einwohnerzahl bis auf 9600 an. 1948 wurde der Kreis Nieszawa in Aleksandrów umbenannt. In der Zwischenkriegszeit entstanden erste kleinere Industriebetriebe in Aleksandrów. Heute gibt es Betriebe in der Metall-, Polygraphie- und Nahrungsmittelbranche. Von Anfang an war die Stadt Heimat verschiedener Religionen und Nationalitäten. Neben Polen ließen sich hier Deutsche, Russen und Juden nieder. Unter den ältesten Gebäuden in Aleksandrów Kujawski sind folgende bemerkenswert: die Schloss-Parkanlage der Familie Trojanowski aus dem 19. und 20. Jh, die Verklärung-Christi-Kirche (ursprünglich hieß sie Alexanderkapelle) aus dem Jahre 1886 (ausgebaut 1905 und eingeweiht 1908), der Ukrainische Militärfriedhof aus dem Jahre 1920 und die griechisch-katholische Aleksander-Newski-Kirche aus dem Jahre 1877. 2007 wurde außerdem ein Stadtmuseum eröffnet. Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die mit Aleksandrów Kujawski und mit dem benachbarten Łazieniec in Verbindung gebracht werden können, gehört der Dichter und Schriftsteller Edward Stachura (1937-1979) [[Quelle:|http://mzsk.110mb.com/opis_alex.pdf; Kwiatek, Jerzy und Teofil Lijewski, Leksykon miast polskich, MUZA S.A., Warszawa, 1998, S. 7.]].

Print