Die Siedlung wurde das erste Mal gegen Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt. Stadtrechte erhielt Gliwice vor dem Jahr 1276 [1.1.]. Die Entwicklung der Stadt wurde durch die vorteilhafte Lage, an der Kreuzung der Handelswege, welche Krakau und Wroclaw, als auch den Süden Europas mit dem baltischen Meer verbanden (Bernsteinweg), begünstigt. 1327 beeidete Prinz Władysław Bytomski (1277-1352), dem tschechischen König, die Lehenstreue und von diesem Moment an befand sich Gliwice unter tschechischer Hoheit und teilte das politische Schicksal Schlesiens. Im Jahr 1431 besetzten die Hussiten Gliwice mit einem Hinterhalt und eröffneten eines Ihrer Zentren in der Stadt [1.2]. Man errichtete damals die Verteidigungsmauern der Stadt. 1526 starb der tschechische und ungarische König, Ludwig II Jagiellone (1506-1526), nachkommenslos und ebnete damit dem österreichischen Erzprinzen, Ferdinand Habsburg, den Weg auf den Thron. So wechselte Gliwice unter die Herrscher der Habsburger. In dieser Zeit blühten in Gliwice die Brauerei und der Hopfenhandel, sowie die Tuchmacherei. Im Resultat der wiederkehrenden Brände, in den Jahren 1711, 1730 und 1735, verbrannte die Brauerei und geschah der endgültige Verfall, dieser gewinnbringenden Branche. 1711 führte der preußisch-österreichische Zollkrieg zum Niedergang der hiesigen Tuchmacherei.
Ab 1742 befand sich Gliwice, unter dem deutschen Namen Gleiwitz, im preußischen Staat. Die preußische Obrigkeit sorgte für eine Entwicklung der Handelswege und Modifikation der Verkehrsmittel. In den Jahren 1792-1804 errichtete man den Kłodnicki Kanal, über welchen man Kohle zur Oder flößte. Die Gleiwitzer Kohle war billiger als die englische und wurde daher gerne durch den Berliner Markt importiert. 1796 setzte man in Gleiwitz das staatliche Eisenwerk (Königliche Eisenwerke „Gleiwitz“) in Gang, welche in ganz Europa, nicht nur aufgrund Ihrer artistische Güsse, bestachen, sondern auch Ihrer Waffenproduktion wegen. 1845 setzte man die Eisenbahnverbindung, zwischen Opole und Wroclaw, in Bewegung. Im Jahre 1848 errichtete man das neue Schmelzwerk „Hermina“ (heute Schmelzwerk „Łabędy“). Das Wirtschaftswachstum führte zu einer energischen Entwicklung der Stadt. 1871 lebten in der Stadt 13130 Einwohner, während es 1914 schon 70160 waren [1.3.]. Zur Zeit des I Weltkrieges wurden die Wirtschaft und die Industrie auf militärische Produktion umgestellt. Manche Betriebe wurden geschlossen, unterdessen stieg die Arbeitslosigkeit.
In der Zwischenkriegszeit, blieb die Stadt Gleiwitz, in der Konsequenz einer, 1921 durchgeführten Volksbefragung, innerhalb der Grenzen Deutschlands. Im Jahr 1938 stellte man den Bau des Gleiwitzer Kanals fertig, der Gleiwitz mit der Oder verband. Am 31. August 1939 fingierten die Deutschen einen Überfall auf die deutsche Gleiwitzer Radiostation. Der Durchführung dieses Überfalls wurde die polnische Seite beschuldigt. Es sollte einer der Vorwände zum Angriff der deutschen Streitmächte auf Polen sein.
Während des II Weltkrieges war die Stadt vollständig auf Kriegsproduktion eingestellt. In der Stadt wurden vier Zwangsarbeitslager errichtet, welche als Filialen, des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau funktionierten. Im Jänner 1945 wurde Gleiwitz von sowjetischen Truppen besetzt, welche großen Schaden an den Bauten der Stadt anrichteten. Gleiwitz war die erste große, zu Deutschland gehörende Stadt, in der die sowjetische Armee einmarschierte. Daher erlaubten sich die Sowjets in der Stadt zahlreiche Massenexekutionen an der Zivilbevölkerung, Raub und Vergewaltigungen [1.4.].