Juden ließen sich wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erstmals in Jelenia Góra nieder. Sie lebten in der Szkolna Straße, die zur damaligen Zeit Judengasse hieß. Dort stand wahrscheinlich auch das Gebetshaus. Das Ende der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt kam im 15. Jahrhundert, als nach den Predigten des Priesters Johannes Capistranus Menschen jüdischen Glaubens aus vielen schlesischen Städten vertrieben wurden.
Jüdische Menschen ließen sich in der Stadt erst wieder im 18. Jahrhundert nieder, 1797 lebten drei Personen jüdischen Glaubens in Jelenia Góra.
In Folge des Emanzipationsedikts des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., das am 11.03.1812 in Kraft trat und den jüdischen Mitmenschen Gleichberechtigung garantierte, entwickelte sich die jüdische Gemeinde rasant. In diesem Jahr wurden in der Stadt bereits 35 Bewohnende jüdischen Glaubens registriert. Der erste Vorsitzende der jüdischen Gemeinde war Meier Berkowitz. Um das Jahr 1820 wurde in der Gegend der heutigen Straßen Nowowiejska, Na Skałkach und Studencka der erste jüdische Friedhof eingerichtet.
Anfangs betete die jüdische Einwohnerschaft der Stadt in einer privaten Wohnung in der Hintergasse. 1846 wurde eine Synagoge in der Priesterstraße 20 (heute Kopernika Straße) erbaut. Den Quellen zufolge wurde zu dieser Zeit auch eine private jüdische Schule eröffnet.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Gemeinschaft weiter. 1871 lebten in der Stadt 336 jüdische Menschen, 1880 bereits 450. Die Gemeinde musste die Errichtung eines neuen Friedhofs planen, der 1879 in der Studencka Straße eröffnet und 1910 vergrößert wurde.
Laut den Informationen des Buchs Führer durch die Jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933 (ersch. in Berlin, 1933) zählte die Synagogengemeinde im Jahre 1932 ca. 360 Mitglieder, darunter 90 aktive. Dazu gehörten aber nicht nur die BewohnerInnen der Stadt selbst, sondern auch umliegender Ortschaften wie Jagniątków, Karpacz, Kowar, Sobieszów, Szklarska Poręba, Świerzawa und Wojków. In dieser Zeit leitete Eugen Sachs die Gemeinschaft, im Vorsitz saßen außerdem Jean Hirschfeld I. Głogowski und Simon Sachs.
Während den Novemberpogromen der sog. „Reichskristallnacht“ des 9. und 10. November 1938 verwüsteten SA-Männer die Synagoge, den Friedhof sowie zahlreiche jüdische Geschäfte und Unternehmen. Im Jahre 1939 lebten nur noch 67 Menschen jüdischen Glaubens in Jelenia Góra.
In den 40er Jahren tauchen die Namen der jüdischen Menschen aus Jelenia Góra in den Registern der Häftlinge der Übergangslager Tormersdorf, Grüssau und Riebnig auf, die für die jüdische Bevölkerung Niederschlesiens errichtet wurden. Aber auch in den deutschen Vernichtungs- und Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Majdanek, Kulmhof, Sachsenhausen und Ravensbrück kamen jüdische Menschen aus Jelenia Góra um. Das Schicksal von 42 von ihnen konnte dank deutscher Quellen nachverfolgt werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich in der Stadt für eine gewisse Zeit eine Gruppe polnischer Menschen jüdischen Glaubens nieder. Laut den Archivdaten von Anfang Mai 1946 lebten in der Stadt 420 jüdische Menschen. Das Städtische Jüdische Komitee wurde 1945 gegründet. Zudem entstanden Organisationen und jüdische Parteien, darunter auch eine Zweigniederlassung der Vereinigung für Gesundheitsschutz. Im Jahr 1946 eröffnete das Städtische Jüdische Komitee eine allgemeinbildende jüdische Schule sowie ein Halbinternat. Im gleichen Jahr nahm auch die Kongregation des Mosaischen Glaubens mit einem eigenen Rabbiner ihre Arbeit auf. Sie zählte 1948 insgesamt 504 Mitglieder.
In den ersten Jahren nach dem Krieg lebten in Jelenia Góra auch deutsche Menschen jüdischen Glaubens, die zu Anfang ein eigenes Jüdisches Komitee gründeten.
Juden ließen sich wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erstmals in Jelenia Góra nieder. Sie lebten in der Szkolna Straße, die zur damaligen Zeit Judengasse hieß. Dort stand wahrscheinlich auch das Gebetshaus. Das Ende der jüdischen Gemeinschaft in der Stadt kam im 15. Jahrhundert, als nach den Predigten des Priesters Johannes Capistranus Menschen jüdischen Glaubens aus vielen schlesischen Städten vertrieben wurden.
Jüdische Menschen ließen sich in der Stadt erst wieder im 18. Jahrhundert nieder, 1797 lebten drei Personen jüdischen Glaubens in Jelenia Góra.
In Folge des Emanzipationsedikts des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., das am 11.03.1812 in Kraft trat und den jüdischen Mitmenschen Gleichberechtigung garantierte, entwickelte sich die jüdische Gemeinde rasant. In diesem Jahr wurden in der Stadt bereits 35 Bewohnende jüdischen Glaubens registriert. Der erste Vorsitzende der jüdischen Gemeinde war Meier Berkowitz. Um das Jahr 1820 wurde in der Gegend der heutigen Straßen Nowowiejska, Na Skałkach und Studencka der erste jüdische Friedhof eingerichtet.
Anfangs betete die jüdische Einwohnerschaft der Stadt in einer privaten Wohnung in der Hintergasse. 1846 wurde eine Synagoge in der Priesterstraße 20 (heute Kopernika Straße) erbaut. Den Quellen zufolge wurde zu dieser Zeit auch eine private jüdische Schule eröffnet.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Gemeinschaft weiter. 1871 lebten in der Stadt 336 jüdische Menschen, 1880 bereits 450. Die Gemeinde musste die Errichtung eines neuen Friedhofs planen, der 1879 in der Studencka Straße eröffnet und 1910 vergrößert wurde.
Laut den Informationen des Buchs Führer durch die Jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933 (ersch. in Berlin, 1933) zählte die Synagogengemeinde im Jahre 1932 ca. 360 Mitglieder, darunter 90 aktive. Dazu gehörten aber nicht nur die BewohnerInnen der Stadt selbst, sondern auch umliegender Ortschaften wie Jagniątków, Karpacz, Kowar, Sobieszów, Szklarska Poręba, Świerzawa und Wojków. In dieser Zeit leitete Eugen Sachs die Gemeinschaft, im Vorsitz saßen außerdem Jean Hirschfeld I. Głogowski und Simon Sachs.
Während den Novemberpogromen der sog. „Reichskristallnacht“ des 9. und 10. November 1938 verwüsteten SA-Männer die Synagoge, den Friedhof sowie zahlreiche jüdische Geschäfte und Unternehmen. Im Jahre 1939 lebten nur noch 67 Menschen jüdischen Glaubens in Jelenia Góra.
In den 40er Jahren tauchen die Namen der jüdischen Menschen aus Jelenia Góra in den Registern der Häftlinge der Übergangslager Tormersdorf, Grüssau und Riebnig auf, die für die jüdische Bevölkerung Niederschlesiens errichtet wurden. Aber auch in den deutschen Vernichtungs- und Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Majdanek, Kulmhof, Sachsenhausen und Ravensbrück kamen jüdische Menschen aus Jelenia Góra um. Das Schicksal von 42 von ihnen konnte dank deutscher Quellen nachverfolgt werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich in der Stadt für eine gewisse Zeit eine Gruppe polnischer Menschen jüdischen Glaubens nieder. Laut den Archivdaten von Anfang Mai 1946 lebten in der Stadt 420 jüdische Menschen. Das Städtische Jüdische Komitee wurde 1945 gegründet. Zudem entstanden Organisationen und jüdische Parteien, darunter auch eine Zweigniederlassung der Vereinigung für Gesundheitsschutz. Im Jahr 1946 eröffnete das Städtische Jüdische Komitee eine allgemeinbildende jüdische Schule sowie ein Halbinternat. Im gleichen Jahr nahm auch die Kongregation des Mosaischen Glaubens mit einem eigenen Rabbiner ihre Arbeit auf. Sie zählte 1948 insgesamt 504 Mitglieder.
In den ersten Jahren nach dem Krieg lebten in Jelenia Góra auch deutsche Menschen jüdischen Glaubens, die zu Anfang ein eigenes Jüdisches Komitee gründeten.
Literaturverzeichnis:
• Schlesinger, Bella: Führer durch die Jüdische Gemeindeverwaltung und Wohlfahrtspflege in Deutschland 1932-1933, Berlin 1933.
• Jonca K.: „Noc Kryształowa” i casus Herszela Grynszpana, Wrocław 1998, S. 187.
• Konieczny A.: Tormersdorf, Grüssau, Riebnig. Obozy przejściowe dla Żydów Dolnego Śląska z lat 1941–1943, Wrocław 1997.
• Łaborewicz I.: Świątynie Jeleniej Góry — synagoga, „Kurier Jeleniogórski” April 1997, Nr. 15 (55), S. 11.
• Waszkiewicz E.: Kongregacja Wyznania Mojżeszowego na Dolnym Śląsku na tle polityki wyznaniowej Polskiej Rzeczypospolitej Ludowej 1945–1968, Wrocław 1999.