Die ersten Überlieferungen über die Anwesenheit von Juden in Lublin stammen aus der Zeit der Herrschaft von Kasimir dem Großen. Laut den nicht dokumentierten Überlieferungen, verlieh dieser Herrscher der jüdischen Gemeinde im Jahre 1336 die ersten Privilegien[1.1]. Die in den Quellen bestätigte Informationen über einzelne Angehörige der jüdischen Gemeinde stammen aber erst aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Auf Grundlage der erhaltenen Materialien kann aber nicht eindeutig festgestellt werden, weder wo die damalige Gemeinschaft in Lublin lebte noch wo sich der Friedhof oder die Synagoge befanden[1.2].
Im Jahre 1453 erließ König Kasimir IV. der Jagiellone ein weiteres Privileg, welches den Juden ermöglichte, frei zu handeln, was zu einer dynamischen Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in Lublin im Umbruch des 16. und 17. Jahrhunderts führte. Die in den Quellen belegte Tatsache, dass 1475 sich in Lublin der Rabbiner Jakub aus Trident niederließ, lässt vermuten, dass in dieser Zeit bereits eine gut organisierte jüdische Gemeinde in der Stadt agierte[1.3].
Erst die jüdische Besiedlung im 16. Jahrhundert ist in großem Maße dokumentiert. Die dynamische Entwicklung hatte primär wirtschaftlichen Charakter. Die vorteilhafte Lage Lublins als Knotenpunkt vieler Handelsrouten ermunterte viele Juden, in der Stadt Handel zu treiben und wirtschaftlich tätig zu sein. Diese Aktivität führte bald zu einem Konflikt mit den christlichen Bewohnern der Stadt, dessen Konsequenz eine 1518 erlassene Verordnung des Königs war, in der der jüdische Handel in Lublin begrenzt wurde[1.4].
Juden besiedelten das Gelände am Schloss, genauer im nördlichen und nord-östlichen Teil des Schlosshügels, da das den Einwohnern vom König im Jahre 1535 verliehene Privileg de non tolerandis Judaeis ihnen eine Besiedlung innerhalb der Stadtmauern untersagte[1.5]. Die Begrenzung ging mit der dynamischen Entwicklung der jüdischen Gemeinde in der Umgebung des Schlosses einher, wobei sie die bis 1862 andauernde Abgrenzung des jüdischen vom christlichen Teil der Stadt begünstigte.
Die Lubliner Gemeinde wurde sehr schnell zu einer der größten Gemeinden in Polen. Die königlichen Privilegien, u. a. das Privileg von Sigismund dem Alten aus dem Jahre 1523[1.6], welches die jüdische Gemeinde rechtlich mit anderen Gemeinden gleichsetzte, das Privileg aus dem Jahre 1556, welches die innere und autonome Rechtssprechung der Gemeinde bestätigte[1.7] sowie andere Rechtsnormen trugen dazu bei, dass sich der jüdische Handel und das jüdische Handwerk entwickelten, was die Gemeinde, die nach der Krakauer und Lemberger Gemeinde die drittgrößte und reichste jüdische Gemeinde war, sichtbar bereicherte.
Das 16. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Blütezeit und der dynamischen Entwicklung der Lubliner Gemeinde, die im Jahre 1550 ca. 840 Personen zählte. Im Jahre 1518 wurde eine europaweit bekannte Jeschiwa-Schule in Lublin gegründet. Ihr Gründer war der bekannte Rabbiner und Gelehrte Salomon Szachna, Sohn des königlichen Faktors Josko Szachowicz. Die offizielle Eröffnung der Institution, welche auf Grundlage des königlichen Privilegs von 1567 errichtet wurde, fand aber erst nach dem Tod Szachnas statt[1.1.2]. Der erste Rektor der Schule war der bedeutende Gelehrte Salomon Luria, der Maharschal genannt wurde[1.8]. In den späteren Jahren waren die Rektoren u. a. Mordechaj Jaffe oder Meir ben Gedalia. Im Jahre 1547 entstand in Lublin eine hebräische Druckerei. Nach Oleśnica und Krakau war es eine der ersten auf polnischem Gebiet. Die bekannteste unter ihnen war aber die im Jahre 1578 von Kalonimus Joffe gegründete Druckerei, in der hunderte qualitativ hochwertige Werke hebräischer religiöser Literatur gedruckt wurden[1.9].
Im Jahre 1567 erhielt die Gemeinde das königliche Privileg für den Bau einer gemauerten Synagoge. Die am nördlichen Hang des Schlosshügels erbaute Synagoge in der Jateczna-Straße erhielt den Namen Maharschal, zum Gedenken an den ersten Rektor der Jeschiwa, Rabbiner Salomon Luria. Einige Jahre später wurde in demselben Gebäude eine kleinere Synagoge eröffnet, die den Namen des Rabbiners Majer ben Gedalia, bekannt als Maharam, trug[1.10]. Im Verlauf der Zeit entstand um die Synagoge herum, die damals das Zentrum des jüdischen Lebens darstellte, ein ganzer Synagogen-Komplex, in dem sich der Sitz der Gemeinde, die Jeschiwa und Bet ha-Midrasch, eine Mikwe sowie Schlachthöfe befanden.
Im 16. Jahrhundert wurde ein bedeutender Teil des Gebiets um den Schlosshügel vom Fluss Cechówka überflutet. Die jüdische Gemeinde vergrößerte sich aber weiterhin, indem sie die etappenweise trockengelegten Gebiete um das Schloss herum einnahm. Jüdische Häuser wurden damals auch in der polnischen Vorstadt Kalinowszczyzna erbaut. Im Jahre 1568 erhielt die „jüdische Stadt“ wahrscheinlich das Privileg de non tolerandis Christianis, welches der christlichen Bevölkerung eine Besiedlung sowie den Erwerb von Häusern und Grundstücken innerhalb der Gemeinde untersagte[1.11].
Wahrscheinlich ist auch, dass im Umbruch des 15. und 16. Jahrhunderts der alte jüdische Friedhof in Lublin errichtet wurde. Obwohl der Friedhof in historischen Quellen erst 1555 erwähnt wird, als das königliche Privileg das Recht der Juden bestätigte, den Hügel Grodzisko für Bestattungszwecke zu verwenden, kann davon ausgegangen werden, dass die Nekropole bereits früher existierte und das Dokument lediglich für rechtskräftig erklärt wurde[[refr: |Trzciński A., Wartości historyczne, religijne i artystyczne starego cmentarza żydowskiego w Lublinie, [in:] Żydzi Lubelscy. Materiały z sesji poświęconej Żydom lubelskim (Lublin, 14–16 grudnia 1994 r.), Lublin 1996, S. 89–90.]].
In den Jahren 1580-1764 versammelte sich und tagte der vom König Stephan Báthory beschlossene sog. Sejm für Vier Länder (hebr. Vaad Arba Aratzot). Der Sejm wurde als jüdische Institution zur Selbstverwaltung im Königreich Polen gegründet, um das Eintreiben der königlichen Steuern zu verbessern. Der Sejm wurde schnell zur europaweit einzigen autonomischen Institution seiner Art, die kulturelle, religiöse und rechtsprechende Funktionen inne hatte[1.12].
Die Zeit der dynamischen Entwicklung der Lubliner Gemeinde, deren Gemeinschaft im Jahre 1602 ca. 20% der Einwohnerzahl ausmachte, endete um die Mitte des 17. Jahrhunderts. Die politischen, wirtschaftlichen, demografischen und gesellschaftlichen Folgen der Kriege im 17. Jahrhundert, die die Position Lublins schwächten, waren auch für die jüdische Gemeinschaft besonders spürbar.
Das tragischste Ereignis war die Niederbrennung des jüdischen Viertels durch moskauisch-kosakische Armeen im Jahre 1655, als ca. 2000 - oder laut Majer Bałaban gar 2700 - Juden umgebracht worden sind[1.13]. Zerstört wurde damals auch der Synagogen-Komplex in der Jateczna-Straße sowie viele Wohnhäuser. Das vernichtende Werk wurde 1656 von den schwedischen Truppen vollendet. Nach diesen Ereignissen begangen Juden sich in der Altstadt niederzulassen, woher sie zu späterer Zeit zurück zum Gebiet am Schloss vertrieben wurden. In Lublin tagte der Vaad nicht mehr, die Jahrmärkte hingegen wurden nach Łęczna verlegt.
Der Wiederaufbau der Gemeinde wurde durch die Gegenreformation, die Andersgläubigen nicht positiv gegenüberstand, sowie die städtischen Wirtschaftsrestriktionen, die einer übermäßigen Entwicklung des jüdischen Handels entgegenwirkten, verlangsamt[1.14]. Obwohl August II. im Jahre 1703 als Dankssagung für die Treue Lublins während des Kampfes mit Karl XII. die vorher verliehenen Privilegien für die Juden bestätigte, konnte sich die Lubliner Gemeinde erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder vollkommen aufbauen. Die jüdische Gemeinschaft in Lublin zählte damals fast 2500 Personen, die im jüdischen Viertel am Schloss sowie in Kalinowszczyzna und zwei gesonderten urbanen Siedlungen (Piaski, Wieniawa) lebten. Wieniawa wurde ca. 1400 gegründet und 1916 an Lublin angeschlossen[1.15].
Im Jahre 1759 verweilte der usurpatorische Messias Jakob Frank in Lubin. Die von ihm gepredigten Lehren, die sowohl zum Judaismus als auch zum Christentum oder der Kabbala aufriefen, wurden von der orthodoxen jüdischen Gemeinschaft scharf kritisiert[1.16]. Obwohl der Frankismus im Judaismus keine besondere Bedeutung erlangte, nahm ein Teil seiner Anhänger die Taufe an und assimilierte sich mit der polnischen Kultur. Aus dieser Gruppe stammten zahlreiche führende Persönlichkeiten des lokalen sozialgesellschaftlichen Lebens, u. a. Jan Czyński, Gründer der ersten Lubliner Zeitung – „Kurier Lubelski” (1830), oder die bekannten Musiker - die Brüder Wieniawski.
Im Umbruch des 18. und 19. Jahrhunderts war die Region um Lublin ein wichtiges Zentrum des Chassidismus, welcher sich in der Ukraine auf Grundlage der Lehren von Israel ben Elieser, genannt Baal Schem Tov, entwickelte. Ab dem 18. Jahrhundert wurde dank des Zaddiks Jakub Icchak Hotowitz, dem Seher von Lublin, die Stadt zu einem der wichtigsten Zentren des Chassidismus im ganzen Land. Horowitz, ein charismatischer Schüler von Elimelech aus Leżajsk, kam nach Lublin wahrscheinlich in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts, wobei er bei seiner Ankunft negativ von den Lubliner Rabbinern aufgenommen wurde. So ließ er sich in Wieniawa, unweit von Lublin, nieder, wo eine kleine Gemeinschaft von Juden lebte. Nach kurzer Zeit, nachdem er Anhänger unter den Lubliner Juden gewinnen konnte, zog er nach Lublin in die Szeroka-Straße 28 um. Hier gründete er das in der Stadt erste chassidische Gebetshaus, wo er selber lehrte. Die Chassiden sahen in ihm den „Engel Gottes“ und einen Wundertäter, die Orthodoxen hingegen eine Häretiker. Er war so beliebt, dass trotz der Schwierigkeiten an den Grenzen der Teilungsmächte ihn zahlreiche Chassiden aus den süd-östlichen Teilen des Landes aufsuchten.
Horowitz starb 1815 einen tragischen Tod, indem er aus dem Fenster seiner Wohnung stürzte. Während seine Anhänger der Meinung waren, dass er für sein „aufdringliches Fordern vom Himmel, den Messias zu schicken“ bestraft wurde, meinten seine Gegner, der Unfall hätte sich unter Alkoholeinfluss ereignet. Bis heute pilgern zu seinem Ohel Juden aus der ganzen Welt. Sie legen auf sein Grab Kvitlekh - kleine Zettel, auf denen Juden um Fürsprache des Heiligen bei Gott bitten.
Anfang des 19. Jahrhunderts stellten Juden fast die Hälfte der Stadtbevölkerung, Lublin selber hingegen war bis zur Jahrhundertmitte das größte jüdische Zentrum (nach Warschau) im Königreich Polen. Im Jahre 1864 zählte die jüdische Gemeinschaft in Lublin 12922 Personen, was über 60% der Stadtbevölkerung ausmachte[1.17].
Bis 1862 waren die Privilegien von August II. (erlassen 1720) und Stanislaus II. August Poniatowski (1780) gültig. Laut ihnen konnten Juden nur in der Umgebung des Schlosses hinter dem Stadttor Brama Grodzka leben. Nach 1862 erhielten Juden auf Grundlage der Reformen von Aleksander Wielopolski gleichberechtigte Rechte. Erst ab diesem Augenblick konnten sie sich auch im christlichen Teil der Altstadt und der repräsentativen Krakauer Vorstadt (poln. Krakowskie Przedmieście) niederlassen. Die jüdische Bevölkerung begann etappenweise die christlichen Einwohner aus der Altstadt zu verdrängen. Dabei besiedelten sie zugleich die Umgebung der Lubartowska-Straße und übernahmen die Mehrheit der städtischen Unternehmen und Handwerkswerkstätten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die reichsten und am besten assimilierten Lubliner Juden bereits im Besitz prächtiger Häuser, Brauhäuser, Mühlen, Gerbereien, Tabakfabriken sowie zahlreicher Geschäfte in der ganzen Stadt. Doch die Mehrheit der Lubliner Juden, die eine ärmere Gemeinschaft bildete und traditionell religiös, schlecht gebildet und fast komplett von der polnischen Kultur isoliert war, lebte weiter in den Grenzen des ehemaligen jüdischen Viertels.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besaßen die Juden aus Lublin eine eigene Schule, ein eigenes Pressewesen, soziale Vereinigungen und Sportclubs. In der Lubartowska-Straße 81 wurde 1886 ein jüdisches Krankenhaus errichtet. Eine weitere Blütezeit der Gemeinde begann aber erst 1915, als Lublin sich unter österreichisch-ungarischer Besatzung befand, da die neuen Herrscher eine liberale Politik gegenüber den Juden einleiteten.
Im Jahre 1916 waren in der Stadt 15 jüdische Privatschulen tätig, davon 3 Gymnasien. Darüber hinaus wurde die erste jüdische Zeitung herausgegeben - die Monatszeitschrift „Myśl Żydowska“, die in polnischer Sprache gedruckt wurde. Auch ein jüdisches Amateur-Theater sowie eine öffentliche Bibliothek waren seitdem Teil der jüdischen Gemeinde. Juden saßen auch im Stadtrat[1.18].
In der Zwischenkriegszeit war Lublin ein wichtiges Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. 1926 war hier eine Kette moderner jüdischer Schulen aktiv. Vier Jahre später hingegen gründete der Rabbiner Meir Szapiro die Talmud-Hochschule - die Jeschiwa der Weisen Lublins. Lublin verfügte auch über jüdische Druckereien, in denen drei jüdische Tageszeitungen gedruckt wurden, u. a. das in Jiddisch verfasste „Lubliner Tugblat“ sowie die Wochenzeitschrift des Bundes „Lubliner Shtime“[[refr: |Kuwałek R., Wysok W., Lublin – Jerozolima Królestwa Polskiego, Lublin 2001, S. 64–72.]]. Im Gebäude des Kinos „Panteon“ funktionierte ein jüdisches Theater, in dem u. a. Ida Kamińska, Jonas Turkow oder Dina Halpern auftraten. In der Zwischenkriegszeit existierten 9 jüdische politische Parteien: Aguda, die Folkisten, Bund, Organisation der Allgemeinen Zionisten, Misrachi, Organisation der Zionisten-Revisionisten, Poale Zion (linker Flügel), Poale Zion (rechter Flügel) sowie die Zionistische Arbeiterpartei Hitachdut, von denen die Mehrheit nicht nur politisch, aber auch sozial und kulturell aktiv war. In der Stadt waren zudem viele jüdische Sportclubs und Gewerkschaften tätig[1.19].
Im Jahre 1931 lebten in der Stadt 38 937 Juden, was 34,6 % der Stadtbevölkerung ausmachte. In der zweiten Hälfte der 30er Jahre wurden unter den jungen Vertretern der jüdischen Gemeinde immer öfter die Bestrebungen nach Säkularisierung sowie der sprachlichen und sittlichen Assimilation zur polnischen Kultur sichtbar. Diese Tendenzen wurden jedoch von den in dieser Zeit zunehmenden antisemitischen Strömungen eines Teils der polnischen Gesellschaft gebremst, u. a. vom Boykott des jüdischen Handels, der 1936 von der Nationalpartei initiiert wurde[1.20].
Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zählte die jüdische Gemeinschaft in Lublin 42830 Personen, was 31% der 122019 Einwohner der Stadt ausmachte. In der Stadt gab es über 100 Gebetshäuser, von denen die Mehrheit sich in Wohn- und Hinterhäusern befand. Nur die wenigsten verfügten über ein eigenes Gebäude. Das Gebäude der großen Synagoge in der Jateczna-Straße. beherbergte die Maharschal-Synagoge, die Maharam-Synagoge sowie die kleine Synagoge Szywe Kryjem. Vor dem südlichen Hang des Hügels befand sich die Saul Wahl-Synagoge. Die Mehrheit der Lubliner Häuser befand sich in der Lubartowska-, Szeroka-, Grodzka-, Kowalska-, Zamkowa-, Ruska- und Nadstawna-Straße. Über eine eigene Synagoge verfügte auch die Jeschiwa der Weisen von Lublin sowie das jüdische Krankenhaus in der Lubartowska-Straße. Zudem beaufsichtigte die Gemeinde zwei Mikwen, ein Kranken- und Waisenhaus, ein Altenheim, eine Chewra Kadischa und zwei Bibliotheken. Die Gemeinde subventionierte auch die karitativen Gesellschaften und Vereinigungen (u. a. TOZ, Bikur Cholim, Jaf, Koło Kobiet, Hachnosas Orchim) und unterstützte Schulen und Bildungsinstitutionen (zwei Talmud-Tora, Konfessionsschulen für Mädchen Beis Jaakow, Tarbut- und Ceirej Emunej Jisroel-Schulen, Abendkurse für Arbeiter, eine Handwerksschule sowie eine Jeschiwa)[[refr: |Archiwum Państwowe w Lublinie, Urząd Wojewódzki Lubelski 1918–1939, Wydział Społeczno-Polityczny, Budżet Gminy Wyznaniowej Żydowskiej w Lublinie na 1928 r., i na 1936 r., Sign. 800; Archiwum Państwowe w Lublinie, Urząd Wojewódzki Lubelski 1918–1939, Wydział Społeczno-Polityczny, Charakterystyka budżetu Gminy Wyznaniowej Żydowskiej w Lublinie za rok 1922 (erwähnt werden die 5 Synagogen: Kotlarska, Wahl, Kalinowszczyzna, Piaski sowie 4 Gebetshäuser, die Talmud-Tora, die Bibliothek, das Krankenhaus, das Waisenhaus sowie 2 Friedhöfe), Sign. 719.]].
Während des Zweiten Weltkriegs war Lublin der Sitz der Besatzungsmacht für das ganze Distrikt. Ferner realisierte ein Polizei- und Militär-Garnison die deutsche Vernichtungspolitik gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Kurz nach dem Einmarsch der deutschen Truppen begangen die Repressionen.
Bereits im November 1939 wurden die Juden aus der Stadtmitte auf das Gelände des ehemaligen jüdischen Viertels beim Schloss ausgesiedelt. Ferner waren alle Juden verpflichtet, den Davidsstern zu tragen und Zwangsarbeit zu entrichten. Juden war es untersagt, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen sowie öffentliche Einrichtungen zu betreten. Jüdische Konten wurden gesperrt, die religiösen Praktiken verboten, der Zugang zur Bildung untersagt. Darüber hinaus musste die Gemeinde hohe Kontributionen zahlen, ihre Unternehmen hingegen wurden beschlagnahmt[1.21]. Im Januar 1940 wurde in Lublin der Judenrat gegründet. An der Spitze der 24 Ratsmitglieder stand Henryk Bekker. Eine weitere wichtige Persönlichkeit des Rates war Dr. Marek Alten.
Ab Dezember 1939 wurden knapp 29 000 arbeitstaugliche Juden in den Lubliner Fabriken und auf Bauernhöfen angestellt. Ein Teil von ihnen nahm auch am Bau des Arbeitslagers in der Lipowa-Straße. teil. Auf diesem Gelände befand sich vor dem Krieg der Sportplatz des Akademischen Sportverbands, auf dem auch Landwirtschaftssausstellungen organisiert wurden (heute befindet sich an dieser Stelle das Einkaufszentrum „Lublin Plaza“)[1.22].
Seit Beginn des Jahres 1940 wurden in das Arbeitslager in der Lipowa-Straße jüdische Kriegsgefangene aus der polnischen Armee gebracht. Im Februar 1940 wurde eine große Gruppe von ihnen (ca. 630-880 Personen) nach Biała Podlaska vertrieben - die Mehrheit von ihnen starb auf dem Weg vor Kälte oder wurde erschossen. Im Dezember 1940 wurde das Lager zu einer Abteilung der Deutschen Ausrüstungswerke DAW. Seitdem begannen die Deutschen hier auch Juden aus den Stammlagern im Reich zu deportieren. Im Lager wurden aber auch Zivilpersonen gefangen gehalten, oftmals Juden und Polen, die bei Razzien verhaftet wurden oder Landwirte, die ihre Kontingentspflicht nicht einhalten konnten[1.23]. In dem Arbeitslager war eine gut organisierte Widerstandsbewegung aktiv, deren Ziele die Vorbereitung der Flucht sowie ein bewaffneter Aufstand waren. Die jüdischen Häftlinge, denen es gelang aus dem Lager zu flüchten, bildeten in den umliegenden Wäldern Partisanenlager (u. a. die Gruppen, die von Szmuel Jaeger und Jehiel Grynszpan angeführt worden sind)[1.24]. Am 3. November 1943 kam ein Großteil der Juden aus dem Lager in der Lipowa-Straße bei einer Massenexekution in Majdanek um.
Anfang März 1941 wurden ca. 10 000 Juden aus dem Lubliner Ghetto in die umliegenden Ortschaften umgesiedelt, die restlichen Verbliebenen hingegen, ca. 5000 Flüchtlinge und Umgesiedelte aus Lodz, Sieradz, Kalisz und anderen Städten, wurden im Ghetto, welches auf dem Gebiet des ehemaligen jüdischen Viertels am Schloss errichtet wurde, inhaftiert. Das Gelände des Ghettos wurde im März 1941 von folgenden Straßen eingegrenzt: Kowalska, Krawiecka (entlang des Südflügels des Schlosses; existiert heute nicht mehr), Sienna, Kalinowszczyzna, Franciszkańska (heute Podzamcze), Unicka und Lubartowska. Bis zum Ende wurde das Lubliner Ghetto nicht vollständig geschlossen. Eine gewisse Gruppe Juden wohnte über die ganze Zeit hinter seinen Mauern[1.25].
Aufgrund der Ansammlung von knapp 40 000 Menschen auf einer relativ kleinen Fläche, herrschten im Ghetto fürchterliche sanitäre Zustände, was in einer Reihe von Epidemien resultierte. In Verbindung mit der zermürbenden Arbeit und dem Hunger, dezimierten diese Epidemien die Einwohner des Ghettos[1.26].
In der Nacht vom 16 auf den 17. März 1942 fand die Liquidation des Ghettos statt. Dieses Datum wird als Beginn der Aktion „Reinhardt“ angesehen, die eine systematische Massenvernichtung der jüdischen Bevölkerung im Generalgouvernement zum Ziel hatte. Eine vorangegangene Selektion wurde auf dem Platz vor dem Gebäude des Judenrates (Grodzka-Straße 11) durchgeführt. Die große Maharschal-Synagoge wurde in einen Sammelpunkt für all jene umgewandelt, die als arbeitsunfähig eingestuft wurden und zur Deportation bestimmt waren. Von der Jateczna-Straße brachen sie zur Eisenbahnrampe an der städtischen Schlachterei in der Turystyczna-Straße auf, woher täglich Transporte mit jeweils ca. 1400 Menschen in das Vernichtungslager Belzec losfuhren. Während der einmonatigen „Aktion“ wurden dorthin ca. 26-30 000 Lubliner Juden deportiert und umgebracht. Weitere 1500 hauptsächlich Alte, Behinderte sowie 80-100 Kinder aus dem Waisenhaus in der Grodzka-Straße, wurden auf die Wiesen im Stadtteil Majdan Tatarski gebracht und erschossen[1.27]. Die verbliebenen Juden (ca. 7000 Menschen) wurden in das neue Ghetto in Majdan Tatarski gebracht, welches sich in unmittelbarer Nähe des 1941 errichteten Konzentrationslagers Majdanek befand[1.28].
Zum Zeitpunkt der Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus ihrem Viertel am Schloss, begangen die Deutschen mit der systematischen Vernichtung aller Gebäude auf diesem Gebiet. 1942 wurde die berühmte Maharschal-Synagoge zerstört, ihre Ruinen hingegen wurden Anfang der 60er Jahre abgetragen. Auch die jüdischen Friedhöfe wurden zerstört: der alte sowie der neue Friedhof in Wieniawa[1.29]. Erhalten blieben nur die Objekte außerhalb des jüdischen Viertels - die Chewr Nosim-Synagoge, das jüdische Krankenhaus und der Sitz der Jeschiwa der Weisen von Lublin in der Lubartowska-Straße sowie das sog. Perec-Haus in der Czwartek-Straße.
Die Liquidation des Ghettos in Majdan Tatarski endete am 9. November 1942, als die überlebenden 3000 Juden in das Lager Majdanek gebracht worden sind. Nach einer einleitenden Selektion wurden alle arbeitsunfähigen Personen, hauptsächlich ältere Menschen und Kinder, in die Gaskammern geschickt[1.30]. Die letzten Juden, sofern sie nicht in ihren Verstecken überlebten, wurden ein Jahr später, am 3. November 1943, im Rahmen der Aktion Erntefest umgebracht. Bei der Aktion wurden 18 400 Juden aus Majdanek und den anliegenden Arbeitslagern in der Nähe des Krematoriums an einem Tag erschossen. Ähnliche „Aktionen“ wurden am 3. und 4. November in den Arbeitslagern in Poniatowa und Trawniki durchgeführt. Allgemein kamen damals ca. 40 000 Juden um[1.31]. Eine Gruppe von Juden, Häftlingen im Lubliner Schloss, wurde noch kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee im Juli 1944 ermordet[1.1.24].
Laut Schätzungen haben von den 40 000 Juden, die vor dem Krieg in Lublin lebten, nur ca. 1200 überlebt. Anfang August 1944 lebten in dem von den Sowjets kontrollierten Lublin ca. 300 Juden, von denen aber nur 15 bereits vor dem Krieg in Lublin wohnten. Zum Jahresende stieg diese Zahl auf 3000 Juden an, wenngleich sie in den ersten Monaten 1945, nach dem Einmarsch der Roten Armee in Warschau, Lodz und Krakau, auf 2500 fiel.
Am 8. August 1944 entstand in Lublin die erste Organisation, die die Lubliner Juden vereinte - das Selbstständige Referat zur Unterstützung der Jüdischen Bevölkerung. Zwei Tage später hingegen entstand das Jüdische Hilfskomitee, welches nach kurzer Zeit in das Jüdische Komitee in Lublin umbenannt wurde. Einige Monate später, im November 1944, wurde in Lublin das Zentralkomitee der Juden in Polen gegründet. Die Stadt selber wurde zur „Hauptstadt“ der polnischen Juden. In der Stadt entstanden erneut politische Parteien sowie gesellschaftliche und kulturelle Institutionen, es wurden wieder jüdische Pressetitel herausgegeben, das Schulwesen und das religiöse Leben wurde wieder aufgenommen[1.1.30].
In den Jahren 1944-1946 kam es zu Überfällen auf die Juden in Lublin. Oftmals endeten diese mit dem Tod der Opfer. Eines von ihnen war Chaim Hirszman, der von den Partisanen der Nationalen Streitkräfte in seinem Haus am 19. März 1946 ermordet wurde[1.32].
Doch schon Anfang 1945 wurde die Mehrheit der Institutionen nach Lodz und Warschau verlegt. Die jüdische Gemeinschaft in Lublin begann zu schrumpfen. Nach dem Pogrom in Kielce flüchteten ca. 1300 Menschen aus der Stadt, weswegen die Zahl der Lubliner Juden auf ca. 1000 fiel. In den 50er Jahren lebten in der Stadt nur noch einige hundert Juden, von denen die meisten das Land nach den Ereignissen vom März 1968 verließen. Unter den einigen Dutzend Juden, die heute in Lublin leben, ist keiner Nachfahre der Vorkriegsgeneration.
Nach dem Krieg wurden die Überreste des jüdischen Viertels abgerissen. Noch 1954 wurde ein neuer Flächennutzungsplan für dieses Gebiet realisiert, welcher in großem Maße auf offenen Räumen basierte. Anstelle der Szeroka-Straße, am Westflügel des Schlosshügels, wurde der Platz von Volksversammlungen (Plac Zebrań Ludowych) angelegt. Im nördlichen Teil, auf der anderen Seite der Straße, die das Gebiet des jüdischen Viertels teilte, wurde ein Busbahnhof errichtet. Am südlichen und östlichen Abhang des Hügels, an der einstigen Krawiecka-Straße, entstanden Parkanlagen, durch die später eine breite Straße gebaut wurde.
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- [1.24] Lublin, [in:] The Encyclopedia of Jewish Life Before and During Holocaust, Vol. II, Red. S. Spector, Jerusalem – New York 2001, S. 756.
- [1.25] Kuwałek R., Sposoby upamiętniania miejsc zagłady Żydów w Polsce i na Ukrainie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 68.
- [1.26] Kopciowski A., Zarys dziejów Żydów w Lublinie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 18–19.
- [1.27] Kuwałek R., Sposoby upamiętniania miejsc zagłady Żydów w Polsce i na Ukrainie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 68; Vgl. Lublin, [in:] The Encyclopedia of Jewish Life Before and During Holocaust, Vol. II, Red. S. Spector, Jerusalem – New York 2001, S. 755.
- [1.28] Kopciowski A., Zarys dziejów Żydów w Lublinie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 19.
- [1.29] Kuwałek R., Sposoby upamiętniania miejsc zagłady Żydów w Polsce i na Ukrainie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 69.
- [1.30] Kopciowski A., Zarys dziejów Żydów w Lublinie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 20.
- [1.31] Lublin, [in:] The Encyclopedia of Jewish Life Before and During Holocaust, Vol. 2, Red. S. Spector, Jerusalem – New York 2001, S. 755.
- [1.1.24] Lublin, [in:] The Encyclopedia of Jewish Life Before and During Holocaust, Vol. II, Red. S. Spector, Jerusalem – New York 2001, S. 756.
- [1.1.30] Kopciowski A., Zarys dziejów Żydów w Lublinie, [in:] Żydzi w Lublinie – Żydzi we Lwowie. Miejsca – Pamięć – Współczesność, Lublin 2006, S. 20.
- [1.32] Archiwum Żydowskiego Instytutu Historycznego, Sign. 301/1476.