Gordonia

Eine mit der Hitachdut-Partei verbundene zionistische Jugendorganisation. Sie entstand im Jahre 1923 in Galizien und umfasste bald die ganze Welt. Die Ideologie der Gordonia stützte sich auf die Schriften von Aaron Dawid Gordon (1856 – 1922), der die Land- und Kollektivarbeit hoch schätzte. Die wichtigste Aufgabe der Gordonia-Mitglieder war daher, in  Palästina Kibuze (der erste entstand im Jahre 1929) zu bilden und in der Diaspora die landwirtschaftliche Schulung in den Hachscharah-Lagern durchzuführen. Die Gordonia gehörte zur He-Chalutz-Bewegung. Sie gab ihre eigene Presse heraus und gründete Pfadfindermannschaften und Sportvereine. Vor dem Krieg zählte die Gordonia 40.000 Mitglieder in der ganzen Welt. Ihr stand in der Zwischenkriegszeit der polnische Jude Pinchas Lawon (Lubianikier) vor. Während des Krieges war sie als Untergrundorganisation tätig. Nach dem Kriege verwaltete die Gordonia die polnischen Kibbuze und bereitete die Jugend auf die Auswanderung vor. Sie wurde im Dezember 1949 wie fast alle jüdischen Organisationen aufgelöst.

Der Eintrag entstand im Rahmen des Projekts Zapisywanie świata żydowskiego w Polsce [Aufzeichnung der jüdischen Welt in Polen]. Autorin des Projektes ist Anka Grupińska, bekannte polnische Journalistin und Schriftstellerin, die sich in der Neuesten Geschichte der Polnischen Juden spezialisiert. Dieses Projekt, das 2006 vom Museum für die Geschichte der Polnischen Juden initiiert wurde, beruht auf der Aufzeichnung von Gesprächen mit polnischen Juden aller Generationen.

Die Übersetzung dieses Textes wurde ermöglicht dank der freundlichen Unterstützung der:

Konrad Adenauer Stiftung Polska

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