Jüdische Siedler kamen mitsamt dem wirtschaftlichem Aufschwung in Sosnowiec Mitte des 19. Jahrhunderts. Die historischen Dokumente sprechen über den Juden Abram Blumental, der 1859 von Modrzejów nach Sosnowiec zog. Er arbeitete als Steuereintreiber in der Stadt. Zudem erhielt er von den zaristischen Behörden die Erlaubnis, Land neben dem Zollamt zu erwerben, auf dem er ein gemauertes Haus errichtete. Anfang der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts siedelten sich weitere Juden in der Stadt an. Sie lebten vorwiegend in der Nähe des Bahnhofs. Die einflussreichsten unter ihnen waren die Kaufleute William Bergman und Adolf Openhaim aus Częstochowa. Sie unterlagen der Kehillah in Będzin und dort bestatteten sie auch ihre Verstorbenen. Die Gebete wurden in privaten Häusern und chassidischen „Stuben“ abgehalten. Der erste inoffizielle Rabbiner, der in Sosnowiec lebte, war Arje Lejb Gitler (gestorben 1888). Das es hier keine eigenständige Gemeinde gab, musste er sich mit dem Titel des Lehrers zufrieden geben[1.1].
Im Jahre 1880 lebten in Sosnowiec 120 Juden (1,3% der Stadtbevölkerung). 1888 wurde der Sohn des verstorbenen Rabbiners Gitler, Abram Majer Gitler (gest. 1925) zum neuen Lehrer gewählt. Nach der Pest-Epidemie im Jahre 1893 erlaubten die Behörden den Bau eines jüdischen Friedhofs. Den Erwerb des Grundstücks finanzierte die wohlhabende Kaufmannsfamilie Rajcher. Gegen diese Entscheidung protestierten die Juden aus Będzin[1.2]. Zu dieser Zeit existierte in Sosnowiec ein Metallurgiebetrieb, der den jüdischen Unternehmern Fitzner und Gamper gehörte. Fitzner kam aus Gleiwitz und stellte den ebenfalls aus Gleiwitz stammenden Ingenieur Heinrich Lubowski ein[1.3].
In den Jahren 1894-1896 wurde die Große Synagoge in der ul. Policyjna (heute ul. Dekerta 16) erbaut. Sie entsprach den steigenden Bedürfnissen der wachsenden jüdischen Bevölkerung. Im Jahre 1897 lebten in der Stadt 2291 Juden, was 6,3% der Stadtbevölkerung ausmachte. Im Jahre 1898 entstand in Sosnowiec eine eigenständige Kehillah. Zum Rabbiner von Sosnowiec wurde Abram Majer Gitler. An der Spitze des Rates standen drei gebildete Kaufleute: Stanisław Rajner, Jakob Najfeld und Adolf Openhaim. Im Jahre 1900 wurde Dawid Sztajnzalc (gest. 1921) zum neuen Rabbiner der Stadt. Zwei Jahre später wurde der Rabbiner Icchak Glikman (gest. 1929) zum Richter, dem Dajan, auserkoren.
Ab 1906 saßen zwei Chassiden in der 12-köpfigen Synagogenaufsicht. In Sosnowiec gab es ebenfalls chassidische Rabbiner: Alter Abram Beszalel Natan Neta Biederman (gest. 1933 - sein Sarg wurde nach Israel gebracht), Mordechai Elazar Menachem Biderman (kam während des Zweiten Weltkriegs um), Dawid Pardes (gest. 1922), Eliezer Frinkler (gest. 1937), Pinchas Isschar Finkler (kam während des Zweiten Weltkriegs um). Der Rabbiner Szlomo Chanoch Hacohen Rabinowicz war eine der reichsten Personen in Polen. Er gründete und unterhielt 36 Jeschiwa-Schulen. Im Jahre 1907 gründete Rubin Landau in Sielec (Stadtteil von Sosnowiec) ein privates Gebetshaus, 1913 hingegen errichtete Hersz Mendelsohn ein privates rituelles Tauchbad[1.4].
In den Jahren 1899-1902 betrugen die Einnahmen der Gemeinde 6502 Rubel. Ein großer Teil dieser Summe (4500 Rubel) stammte aus Steuern (50 Rubel pro Familie). Die Ausgaben der Kehillah betrugen 6350 Rubel, von denen 3285 für die Löhne verwendet wurden (100 Rubel für den Rabbiner, 400 Rubel für die beiden Kantore, 355 Rubel für die drei Beamten der Gemeinde und 480 für die Wächter). Für die Instandhaltung der Synagoge wurden 250 Rubel bestimmt, Renovierungsarbeiten kosteten hingegen 305 Rubel. Für die Unterstützung der Armen wurden 1200 Rubel verwendet, für die Talmud Thora-Schule - 1260 Rubel.
Im Jahre 1909 stiegen die Einnahmen der Gemeinde auf 9787 Rubel. Dank dessen konnten die Bedürftigen mit 2644 Rubel unterstützt werden. Ein Jahr später betrugen die Einnahmen wiederum 12 843 Rubel, was 5089 Rubel für die Beihilfe bedeutete. Auch Privatpersonen hatten ihren Anteil an dem wohltätigen Wirken der Gemeinde. Im Jahre 1902 spendete der Kaufmann Genrich Elionoro Rajcher 10 000 Rubel für die Vereinigung „Tomchei Anijim“, die Bedürftige unterstützte. Fünf Jahre später, wurde 1907 das Hospiz Linat ha-Cedek für die ärmsten unter den Gemeindemitgliedern eröffnet. Abram Perlman stiftete wiederum 1902 ein jüdisches Krankenhaus (bis heute als Bahn-Krankenhaus in der ul. Konrada bekannt). Das Krankenhaus wurde zur damaligen Zeit nach ihm, dem ersten Direktor benannt.
Ende des 19. Jahrhunderts besuchte die Mehrheit der jüdischen Kinder die Cheder-Schule, doch immer mehr reiche Juden stellten private Lehrer für die Bildung ihrer Kinder an. In den Jahren 1897-1900 war einer dieser Privatlehrer Chaim Nachman Bialik. Im Jahre 1902 existierten bereits acht solcher jüdischen Privatschulen (die Jahresgebühr betrug 5000 Rubel). Fünf Jahre später entstand eine jüdische Privatschule mit fünf getrennten Klassen für Jungen und Mädchen. 1908 unterhielt die Kehillah eine Talmud Thora-Schule (2400 Rubel jährlich). Im Jahre 1913 stiftete Icchak Rotner eine neue Talmud Thora.
In den Jahren 1897-1898 wurde in Sosnowiec die erste Gruppe der Zionisten gegründet. Unter ihren Gründern war Chaim Nachman Bialik, der Hebräisch unterrichtete. Im Jahre 1903 wurde ein Vertreter der Stadt zum Delegierten des Zionistischen Kongresses gewählt. Auf Initiative des Schriftstellers Mosze Stebeski hin, entstand im Jahre 1907 die Vereinigung der hebräischen Sprache Chowewej ha-Safa Iwrit. Fünf Jahre später wurde der Verband Hazomir gegründet, der einen hebräischen Chor leitete und Vorlesungen sowie andere kulturelle Veranstaltungen anbot.
Ende des 19. existierte in Sosnowiec eine jüdische Arbeiterbewegung. Im Jahre 1894 nahmen ihre Teilnehmer an den ersten Protesten teil, während der Ereignisse der Revolution von 1905 schlossen sich hingegen jüdische Jugendliche den Streikenden an. In den Jahren 1906-1908 entstanden Untergrundzellen des Allgemeinpolnischen Arbeiterbundes Bund und der Sozialistischen Arbeiterpartei Poale Zion.
In Sosnowiec kam es immer wieder zu antisemitischen Unruhen. Unter anderem im Jahre 1903 während des Festes Rosch ha-Schana als polnische Arbeiter Juden am Fluss mit Steinen beworfen haben. Zum Glück schritt die Polizei schnell ein und verhinderte eine Eskalation des Ereignisses. Im Juli 1911 wurden die Juden in Sosnowiec der Entführung einer jungen Polin bezichtigt. Ihr Blut sollen sie für rituelle Zwecke verwendet haben. Die wütenden Polen drangen daraufhin während des Gebets in die Synagoge ein. Die Polizei konnte aber erneut Schlimmeres verhindern[1.5].
Während des Ersten Weltkriegs wurde Sosnowiec von den deutschen Streitkräften eingenommen. Im Jahre 1915 kamen in die Stadt viele jüdische Flüchtlinge, die ihrer Mittel zum Überleben beraubt worden sind. Dies führte zu einer solch schwierigen Lage, dass die Lebensmittelvorräte die Ausgabe von lediglich 100 g Brot pro Tag für einen Flüchtling zuließen. Diese Situation führte zu viel Leid und endete oftmals im Hungertod. Die Polen beschuldigten damals die Juden, die Krise herbei geführt zu haben. Die armen jüdischen Flüchtlinge hingegen beschuldigten die reichen jüdischen Kaufleute, ihre Armut und ihr Elend auszunutzen. Die Lage verbesserte sich 1916 als die Hilfe seitens der deutschen und amerikanischen Juden kam.
Mit der wohlwollenden Haltung der deutschen Behörden engagierten sich die Juden aus Sosnowiec im kulturellen und politischen Leben. Im Jahre 1915 wurde die erste moderne Oberschule gegründet, 1916 hingegen die Bibliothek, die den Namen von I. L. Perec trug. Es entstand der jüdische Sportclub Makabi, der 1917 in Sosnowiec seine Konferenz veranstaltete. Zudem entstand im Jahre 1917 eine Filiale der politischen Partei Agudas Jisroel. Bei den ersten Wahlen zum Stadtrat im Jahre 1917 kandidierten die Mitglieder der Poale Zion aus der Liste der Polnischen Sozialistischen Partei, die mit dem nationalen Flügel rivalisierte. Im gewählten Rat waren 10 von 18 Mitgliedern Juden.
In der Zwischenkriegszeit vergrößerte sich schrittweise die Zahl der Juden in der Stadt. Im Jahre 1921 lebten 10 751 Juden in Sosnowiec, 1931 waren es bereits 13 646, was 15,7% der Stadtbevölkerung ausmachte[1.6]. Die Gemeinde in Sosnowiec zählte m Jahre 1938 bereits 24 478 Personen, insgesamt 20% der Stadtbevölkerung[1.7]. Die meisten von ihnen beschäftigten sich mit Kleinhandel und Handwerk. Im Jahre 1921 wurde eine partielle Zählung der jüdischen Unternehmer durchgeführt. Sie ergab, dass es in der Stadt 368 jüdische Betriebe und Produktionsstätten gab, in denen 955 Arbeiter angestellt waren.
Tätigkeitsfeld |
Anzahl der Betriebe |
Anzahl der Mitarbeiter |
Schneiderhandwerk |
205 |
514 |
Lebensmittel |
68 |
128 |
Metallprodukte |
22 |
132 |
Bauwesen |
21 |
27 |
Tischlerhandwerk |
15 |
32 |
Mechanik |
9 |
12 |
Sanitäreinrichtungen |
8 |
45 |
Lederwaren |
7 |
16 |
Textilprodukte |
4 |
24 |
Grafik |
4 |
8 |
Chemieprodukte |
1 |
6 |
Im Jahre 1924 fanden die Wahlen zum Gemeindekomitee statt (9 Mitglieder des zionistischen Blocks Gusz Leumi und je 1 Mitglied der Misrachi und Agudas Jisroel). Zum Vorsitzenden des Komitees wurde Abram Perlman gewählt. Sein Stellvertreter war Lejbusz Zendel. Zu dieser Zeit gab es 17 Gebetshäuser in der Stadt. Sie gehörten den religiösen Organisationen sowie Privatpersonen an. In der Stadt wirkte zudem eine Gruppe Chassiden, die am Anfang von Alter Abram Bezalel Natan Neta Biderman angeführt wurde.
Im Jahre 1926 gründeten die jüdischen Kaufleute die kaufmännische Bank (Bank Kupiecki), die sich oftmals zionistische Organisationen in ihrer Tätigkeit unterstütze. Ein Jahr später vereinten sich 600 jüdische Kleinhändler in einer Gewerkschaft, die über eine eigene Kreditkasse verfügte.
Nach dem Besuch von Zeewa Żabotyński entstand in Sosnowiec eine Zweigstelle des revisionistischen Beitar. Im Jahre 1930 gründeten seine Mitglieder die Stiftung Tel Chai. Ungefähr 200 Mitglieder der Bewegung wanderten aus Sosnowiec nach Palästina aus.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde in Sosnowiec ein Mädchengymnasium der Vereinigung der Mittelschulen gegründet. In der Stadt wurde eine Reihe jüdischer Zeitungen herausgegeben. Im Juli 1921 wurde das Wochenblatt „Unzer Blat“ gegründet (1923 in „Unzer Telefon“ umgeändert). Sein Chefredakteur war Lajbisz Szpigelman. 1937 hingegen entstand die Wochenzeitschrift „Zaglembier Leiben“.
Menachem Mendel Hager (gest. 1954) wurde 1930 zum neuen Rabbiner von Sosnowiec gewählt. Hager war Delegierter der Ha-Mizrachi auf dem Zionistischen Kongress. Aufgrund seines zionistischen Wirkens erkannte ihn das orthodoxe Milieu nicht an und ernannte stattdessen Iszajahu Englard zum Rabbiner. Auf diese Weise hatte Sosnowiec zwei Rabbiner.
Im Jahre 1931 lebten die Juden hauptsächlich im Handelsviertel - einem Quadrat, welches von den heutigen ul. Warszawska, Małachowskiego, Sienkiewicza und Kościelna bestimmt wurde. Im gleichen Jahr fanden die Wahlen zum Gemeindevorstand statt (5 Mitglieder der Ha-Mizrachi, 4 Mitglieder des zionistischen Histadrut, 2 Mitglieder der orthodoxen Agudas Jisroel, 2 Mitglieder von der Liste der Kaufleute sowie 3 aus anderen Listen). Mordechaj Klajnberg wurde zum Vorsitzenden, sein Stellvertreter hingegen war Icchak Sztajn. Der Vorstand wurde zwei Jahre später aufgrund von Regelwidrigkeiten in den Finanzbüchern und fehlenden 192 000 Zloty in der Kasse aufgelöst. Es wurde ein temporärer Vorstand ins Leben gerufen, der sich aus acht Mitgliedern zusammensetzte, an dessen Spitze Berysz Tenzer stand. Im Jahre 1935 betrug das Budget der Kehillah 337 175 Zloty, wovon 56 000 aus überfälligen Steuern oder von Personen, die vorher von der Steuerpflicht befreit wurden stammten. Im gleichen Jahr gelang es der Gemeinde, die Schulden in Höhe von 30 000 Zloty zurückzuzahlen.
Im Jahre 1933 wurde die Organisation Jung Zagłębie gegründet. Es war eine Gruppe, die um sich jüdische Grafiker und Schriftsteller vereinte.
Im November 1931 veranstaltete eine Gruppe von 3000 polnischen Nationalisten eine antisemitische Demonstration in Sosnowiec, während der zwei Juden zusammengeschlagen wurden. Dank des schnellen Eingreifens der Polizei kam es nicht zu ernsthafteren Ausschreitungen.
In der zweiten Hälfte der 30er Jahre nahm der Antisemitismus in Sosnowiec zu. Im Jahre 1935 zündeten unbekannte Täter eine hausgemachte Bombe in einem Gebetshaus. Bei der Explosion wurden zwei jüdische Jungen verletzt. Im Juli 1936 wurde eine Bombe im Hotel „Bristol“ entdeckt, dessen Inhaber eine jüdische Familie war. Die Bombe konnte glücklicherweise entschärft werden. Im Februar 1938 wurde ein 16-jähriger Student der Jeschiwa brutal zusammengeschlagen. Einen Monat später wurde in eines der Gebetshäuser eingebrochen. Die dort betenden Juden wurden zusammengeschlagen. Die Täter flohen, nachdem die Polizei anrückte. Im November 1938 wurde eine weitere Bombe in einem der Gebetshäuser gelegt. Die Polizei unternahm damals entschiedene Maßnahmen und verhaftete fünf Aktivisten rechter Parteien, die die ihnen vorgeworfenen Anschuldigungen gestanden.
Im Februar 1936 fanden neue Wahlen zum Gemeindevorstand statt, die klar von den Orthodoxen gewonnen wurden. Im Jahre 1938 betrug das Budget der Gemeinde 200 000 Zloty. Aus dieser Summe wurde die Summe von 45 000 Zloty für die Instandhaltung der Synagoge, Schulen und anderer öffentlicher Gebäude bestimmt. Für die Bildung wurden 8000 Zloty verwendet, für Arzneien für die Armen weitere 6000, für die Matze für die Armen 8000 und für die Unterstützung der Migranten 2500 Zloty.
Während der Wahlen zur Selbstverwaltung in den Jahren 1938 und 1939 erhielten die jüdischen Parteien neun Mandate. Im Januar 1939 fanden die letzten Wahlen zum Gemeindevorstand statt. Wieder konnten die orthodoxen Gruppierungen einen Erfolg verzeichnen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Szalom Lajzerowicz ernannt. Sein Stellvertreter war Josef Majtlis (nach ein paar Tage trat dieser aber zurück und wurde von Mosze Meryn ersetzt).
Bereits am 4. September 1939 marschierten die deutschen Truppen in Sosnowiec ein. Laut der Zählung aus dem Jahre 1939 lebten in der Stadt 26 000 Juden. Bereits am ersten Tag der Besatzung organisierten die deutschen öffentliche und individuelle Hinrichtungen, bei denen einige Dutzend Menschen umkamen, darunter auch 30 Juden. Die jüdische Bevölkerung hatte seit Anbeginn der deutschen Herrschaft mit Repressionen und Verfolgung zu kämpfen. Es kam zu Fällen, in denen orthodoxe Juden gezwungen wurden, ihre Bärte abzurasieren oder andere erniedrigende Dinge zu tun. In der Stadt wurde das jüdische Vermögen beschlagnahmt, die Geschäfte hingegen wurden geschlossen. Es kam zudem zu Morden unter dem Vorwand, die Juden hätten die Lebensmittelpreise erhöht bzw. Waren versteckt[1.8]. Am 9. September brannten deutsche Soldaten die Synagoge in der ul. Dekerta nieder, woraufhin sie auch alle anderen Gebäude des religiösen Kults der Juden zerstörten.
Am 16.09.1939 erließ der Oberbürgermeister von Sosnowiec eine Verordnung, die die Juden unmittelbar betraf:
„Bekanntmachung betreffend die Anmeldepflicht aller Juden. Alle über 18 Jahre alten, im Gebiet der Stadt Sosnowitz ansässigen Juden, beiderlei Geschlechts, die bis zum 13. September 1939, abends 18 Uhr, noch nicht bei dem Komitee der Jüdischen Kultusgemeinde in Sosnowitz, Modrzejowska 22, registriert worden sind, haben sich umgehend dort zur Registrierung zu melden. Des Weiteren haben sämtliche Juden, die aus Sosnowitz geflüchtet waren und nunmehr zurückgekehrt sind oder noch zu zurückkehren, sich bei dem gleichen Komitee der Jüdischen Kultusgemeinde zur Registrierung anzumelden. Der Oberbürgermeister i. V. Dr. Kirchner. Verordnungsblatt des Oberbürgermeisters der Stadt Sosnowitz, 16 IX 1939”[1.9].
Ende Oktober wurde die Pflicht zur Zwangsarbeit für alle Juden bis zum 55. Lebensjahr eingeführt. Im November wurde verordnet, Juden hätten ein weißes Armband mit blauem Davidsstern zu tragen.
Im gleichen Monat verhafteten die Deutschen 100 der reichsten und wichtigsten Juden aus Sosnowiec und Będzin, für deren Freilassung sie die Einzahlung einer hohen Summe verlangten. Nach der Übergabe der geforderten Summe wurden sie Anfang Dezember befreit. Zeitgleich wurde das jüdische Vermögen systematisch beschlagnahmt. In deutschen Besitz gingen die Häuser der wohlhabenden Juden, die an den Hauptstraßen der Stadt lagen (Pierackiego, Małachowskiego und ein Teil der ul. 3 Maja), sowie die Geschäfte und Betriebe über. Die jüdischen Häuser und Wohnungen übernahmen die aus dem Reich umgesiedelten Siedler. Im Jahre 1940 ließen sich in Sosnowiec 2592 deutsche Siedler nieder, im Jahre 1942 hingegen waren es bereits 10 749 Personen, die 10% der Stadtbevölkerung darstellten.
Im November 1939 ernannte die Kattowitzer Gestapo Mosze Meryna zum Vorsitzenden der ganzen jüdischen Gemeinschaft im Regierungsbezirk Kattowitz-Oppeln. Im Dezember wurde die Zentrale der Jüdischen Ältestenräte in Ost-Oberschlesien gegründet, deren Vorsitzender erneut Meryn war. Er erhielt die Aufgabe, neue Vorstände für die jüdischen Gemeinden im Regierungsbezirk zu bilden und zu organisieren.
Der erste Judenrat in Sosnowiec zählte 24 Mitglieder: Ignacy Majtlis, Antony Kohn, Dawid Lewartowski, Icchak Sztajnfeld, Fanny Czerna und andere. Der Vorsitzende war Mosze Meryn. Der Rat besaß sieben Departements: der Arbeit, Gesundheit, des Rechts, der Finanzen, des Vermögens, der Versorgung und der Verwaltung. Er verwaltete u. a. die Suppenküche sowie die Versorgung der jüdischen Flüchtlinge, die nach Sosnowiec umgesiedelt wurden. Das Departement für Gesundheit verwaltete das einzige Krankenhaus im ganzen Kohlenbecken. Mosze Meryn unterstützte die Juden in Finanzangelegenheiten. Der nächste Vorsitzende des Judenrats in der Stadt wurde Chaim Meryn, der Bruder von Mosze. Ende 1939 wurde die jüdische Polizei in Sosnowiec ins Leben gerufen (im Jahre 1941 zählte sie 200 Funktionäre).
Aufgrund dessen, dass die beiden Ghettos in Będzin und Sosnowiec bereits im Frühjahr 1940 gegründet wurden, deportierten die Deutschen über 5000 Juden aus Schlesien in das Kohlenbecken. Einige hundert kamen auf diese Weise nach Sosnowiec. Der hiesige Judenrat versuchte den neuen Familien Unterkunft und Lebensmittel zu gewähren. Im Herbst 1940 betrug die Zahl der in Sosnowiec lebenden Juden 23 319, im Juli 1941 waren es bereits 27 240 Personen. Im Oktober 1940 wurde Wolf Böhm zum Vorsitzenden des Judenrates. Am 1.10.1949 lebten in Sosnowiec - wie bereits erwähnt - 23 319 Juden.
Ab Oktober 1940 wurde die Zwangsarbeit von Juden vom Sonderbeauftragten des Reichsführers SS für den fremdvölkischen Arbeitseinsatz in Oberschlesien Albrecht Schmelt koordiniert. Für die Organisation und Gruppierung der Kontingente der jüdischen Arbeiter wurde eigens die Dienststelle Schmelt errichtet, an deren Spitze Mitte 1941 Majer Brzeski stand. Die Kontingente junger Juden wurden daraufhin mit Transporten in die Arbeitslager in die Regierungsbezirke Kattowitz und Oppeln gebracht. Albrecht Schmelt ordnete dem Judenrat in Sosnowiec an, eine Liste mit allen arbeitsfähigen Juden, sortiert nach ausgeübtem Beruf, zu erstellen. Im Herbst 1940 wurde das Übergangslager „Dulag“ errichtet, in dem die jüdischen Arbeiter vor der Deportation in die Arbeitslager versammelt wurden. In den Schulklassen wurden Hochbetten aufgestellt, das Gebäude hingegen wurde mit Stacheldraht umringt. Im Oktober 1940 wurde die erste Gruppe von ca. 500 jungen Arbeitern aus Sosnowiec in die Arbeitslager in Będzin transportiert. Ende 1940 arbeiteten bereits 2880 jüdische Häftlinge in solchen Lagern. Die meisten von ihnen arbeiteten in Steinwerken oder beim Bau der Autobahn, die Schlesien mit dem Reich verbinden sollte.
Das zweite Lager in Sosnowiec war „Zwilag“, in dem die Angehörigen all jener Arbeiter gefangen gehalten wurden, die sich vor der Deportation versteckten. Das Lager befand sich unter der Aufsicht der jüdischen Polizei.
Im März 1941 wurden aus Sosnowiec weitere Gruppen jüdischer Arbeiter deportiert. Eine dieser Gruppen nahm am Bau des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau teil. Viele der Juden aus Sosnowiec konnten der Deportation in Arbeitslager entfliehen, in dem sie eine Anstellung in den hiesigen Produktionsstätten erlangten. Die erste Werkstatt dieser Art entstand in Sosnowiec im Februar 1941. Hans Held aus Berlin besaß in der Stadt drei Produktionsstätten, die Unterwäsche, Uniformen, Mieder und unterschiedliche Damenartikel herstellten. Schwedler hingegen hatte eine Werkstatt in der ul. Modrzejewska 28, in der Koffer und Ledertaschen produziert wurden. Er stellte 1200 Juden an. Rudolf Braun stellte in der ul. Modrzejewska 16 Armeeschuhe her. Im Betrieb arbeiteten 1400 Juden. Dietl produzierte Mäntel und Pelze, Wilhelm Goretzki stellte 2000 Juden an, Land und Stopka - einige hundert Personen.
Im März 1941 lebten 24 149 Juden in der Stadt. Aufgrund der Umsiedlung von Juden aus Oświęcim stieg ihre Zahl auf 27 240 Personen. Da die jüdische Bevölkerung massiv als billige Arbeitskraft ausgenutzt wurde, entstand in Sosnowiec über lange Zeit kein geschlossenes Ghetto.
Im Umbruch der Jahre 1941/1942 beschlossen die Deutschen die Juden aus der Region während weiterer Etappen zu vernichten. Die erste Etappe bestand aus einer kontrollierten Selektion, deren Ziel es war, alle arbeitsfähigen Arbeiter zu finden, um sie in Arbeitslager oder Fabriken der SS zu schicken. Ende April 1942 bestellte der Judenrat 6200 Juden zu sich, um sie für die Abreise in die Arbeitslager vorzubereiten. Den Umgesiedelten gewährte man 25 kg Gepäck sowie Lebensmittel für drei Tage mitzunehmen. In Sosnowiec verbreitete sich das Gerücht, dass sie alle nach Theresienstadt deportiert werden würden. Am Tag, an dem die Versammlung angesetzt wurde (10. Mai 1942) kamen infolgedessen nur 300 Juden. Am Nachmittag umzingelten SS-Männer die Häuser in der ul. Targowa und durchsuchten die Wohnungen, während sie alle Juden auf die Straße hinauswarfen. An den folgenden beiden Tagen versammelte die jüdische Polizei 3600 Personen. Sie wurden alle am 12. Mai mit Zügen in das deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Unter den Ermordeten befand sich der Rabbiner Englard[1.10].
Im Juni 1942 kam es erneut zu Deportationen von Juden im Kohlenbecken. Dieses Mal führte die SS mithilfe der jüdischen Polizei unangekündigte Hausdurchsuchungen durch und versammelte die Juden in einer umstellten Schule. Die Transporten umfassten nunmehr auch die Einwohner des jüdischen Altenheims, Kinder aus dem Waisenhaus und Patienten aus dem Krankenhaus. Insgesamt wurden aus Sosnowiec über 2000 Juden deportiert. Sie alle kamen nach Auschwitz. Auf diese Weise wurden ca. 10% der Juden im Zeitraum zwischen Mai und Juni 1942 aus Sosnowiec deportiert. Gleichzeitig vergrößerten die Produktionsstätten ihre Effizienz, weswegen versucht wurde, die Besatzer von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Juden an ihrem Arbeitsplatz zu lassen. Trotz dessen wurde der Judenrat erneut angewiesen, alle Juden am 12. August zur Selektion zu versammeln. Die größte Gefahr bei der Selektion bestand für jene Juden, die aus Oberschlesien umgesiedelt wurden und deswegen keine Personalpapiere bei sich hatten. Trotz der Appelle der Jugendorganisationen, um sich den Anordnungen des Judenrats nicht zu fügen, meldeten sich bei der Selektion über 20 000 Juden. Sie wurden in vier Gruppen aufgeteilt.
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Mitglieder des Judenrats, seine Mitarbeiter sowie jüdische Polizisten,
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Jugendliche im Alter von 16 bis 24 Jahre,
-
Personen mit Arbeitserlaubnis,
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Familien mit Kindern und ältere Menschen.
Die Selektion dauerte eine Wochen lang. Die Angehörigen der ersten Gruppe (Judenrat) und der dritten (Arbeitserlaubnis) wurden wieder nach Hause geschickt. Die Jugendlichen aus der zweiten Gruppe wurden in das nahegelegene Lager für Umsiedler geschickt. Die vierte Gruppe wurde für die Deportation bestimmt und in vier Häusern in der ul. Targowa festgehalten. Am 15. August 1942 wurde eine Gruppe von 4000 Juden in das Lager Auschwitz-Birkenau deportiert. Die Aktion wurde „Große Deportation“ genannt. Nach diesem Transport verstand Chaim Meryn, der Vorsitzende des Judenrats, dass nur jene eine Chance zu überleben hatten, die über eine Arbeitserlaubnis verfügten. Im Sommer 1942 wurden zwei Arbeitslager in Sosnowiec und Będzin (Arbeitskommando Lager) errichtet, in denen Umsiedler ohne Dokumente arbeiteten. In den Produktionsstätten in Sosnowiec arbeiteten 1943 weiterhin ca. 4000 Arbeiter.
Im Herbst 1942 begannen die Deutschen ein Ghetto zu errichten, welches sich im Stadtteil Środula befand. Die Errichtung zog sich in die Länge, da es Schwierigkeiten bei der Evakuierung der polnischen Einwohner gab, an deren Stelle die Juden umgesiedelt werden sollten. Zeitgleich wurde die Umsiedlungsaktion der jüdischen Bevölkerung durchgeführt, die mit einer weiteren Selektion einher ging. Der Ort, an dem man untergebracht wurde, hing von der Arbeitstauglichkeit ab. Junge und körperlich starke Arbeiter wurden in den Stadteilen Kamionka und Środula untergebracht. All jene, die arbeitsuntauglich waren, zogen nach Mała Środula und Stary Sosnowiec. Die Umsiedlungsaktionen dauerten von Dezember 1942 bis März 1943 an. Die Schließung des Ghettos in Środula erfolgte am 15. März 1943. In diesem Ghetto wurden 14 000 Personen eingeschlossen. Zeitgleich entstand ein kleineres Ghetto, welches sich im Stadtteil Stary Sosnowiec befand und in dem weitere 6000 Juden festgesetzt wurden. Das Gebiet des Ghettos war nicht verschlossen, doch jegliche Fluchtversuche wurden mit dem Tod bestraft. Der Judenrat eröffnete im Ghetto ein neues Waisenhaus sowie ein Krankenhaus und eine Suppenküche.
Im Juni 1943 fiel die Entscheidung, alle Juden aus der Region zu liquidieren. In den Tagen vom 22. bis 24. Juni 1943 wurden aus Sosnowiec ca. 1200 Juden nach Auschwitz deportiert.
In der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August 1943 begann die Liquidation des Ghettos in Sosnowiec. Während dessen begann die Jüdische Kampforganisation einen unausgeglichenen Kampf gegen 800 deutsche Soldaten und Polizeibeamte. Während der Deportation kamen ca. 400 Juden um, die sich widersetzten oder versuchten, zu flüchten. Aus Sosnowiec wurden über 10 000 Personen deportiert.
In der Stadt selber blieb eine kleine Gruppe Arbeiter, die die Leichen auf den Straßen wegräumten, die leeren Häuser aufräumten und die zurückgelassenen Gegenstände sortierten. Am 7. Dezember 1943 wurde eine Gruppe von 800 Arbeitern in einem Transport nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Der letzte Transport (400 Personen) fuhr aus Sosnowiec nach Auschwizt-Birkenau am 15. Januar 1944 ab. In Sosnowiec blieb nur eine kleine Gruppe Juden, denen es gelang, sich zu verstecken.
Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen, im Umbruch des Januars und Februars 1945, begannen die Juden sich erneut im Dombrowaer Kohlenbecken niederzulassen. Ein Teil von ihnen waren ehemalige Einwohner der Stadt, die aus den deutschen Lagern zurückkamen oder ihre Verstecke verließen, um zurück in ihre Häuser zu gelangen. Ab April 1945 kamen noch die Repatriierten aus den Gebieten der UdSSR hinzu. Auf diese Weise stieg die Zahl der Juden in Sosnowiec im Jahre 1945 auf 2719 Personen.
Im gleichen Jahr entstand das Jüdische Woiwodschaftskomitee in Kattowitz, welches seinen Sitz anfangs in Sosnowiec hatte. Verwaltungstechnisch unterlag das Komitee dem Zentralkomitee der Juden in Polen. Es wurde auch das Bezirkskomitee der Juden in Sosnowiec gegründet. Im Rahmen des Bezirkskomitees wurden u. a. das Referat für Sozialhilfe und Kultur gegründet. Die schwierige Lebenssituation der Juden bewirkte, dass das Jüdische Komitee die neugegründete Genossenschaft der Schuster „Trud“, die Genossenschaft der Schneider „Zgoda“ sowie die Genossenschaft der Schlosser und Mechaniker „Metalowa“ finanziell unterstützte und Arbeitslosen bei der Stellenvermittlung half. Zudem wurden auch Suppenküchen für Arbeiter organisiert. In den Jahren 1946-1947 gab es in Sosnowiec ein Waisenhaus, ab 1947 hingegen eine Tarbud-Schule, in der Hebräisch unterrichtet wurde. In den Jahren 1948-1949 wurde die Filiale der Jüdischen Kulturgesellschaft gegründet, die Jiddisch- und Hebräischkurse in ihrem Angebot hatte. In der Stadt gab es auch eine Abteilung der Gesellschaft für Gesundheitsschutz der Jüdischen Bevölkerung in Polen „TOZ“. Im Jahre 1945 entstand in Sosnowiec die jüdische Religionsgesellschaft, die später ihren Namen in Kongregation des mosaischen Glaubens umwandelte. Sie wurde von einem gewählten Vorstand geleitet. In den Jahren 1945-1948 war Abram Issachar Englard der Rabbiner von Sosnowiec[1.11].
Die meisten der in Sosnowiec lebenden Juden sahen in ihrem Wohnort lediglich einen Ort für eine Ruhepause vor der Reise in den Westen oder gar nach Palästina. Diese Tendenzen stiegen nach dem Pogrom in Kielce (1946) sowie einigen anderen antisemitischen Zwischenfällen in der Region. Im Jahre 1947 wurde der Versuch unternommen, auch in Sosnowiec ein Pogrom zu entfachen. Aus diesem Grund wollten sich die Juden in Sosnowiec nicht beruflich engagieren und lebten infolgedessen meistens von Sozialhilfe. Trotz dessen begannen im Frühjahr 1945 die ersten jüdischen politischen Parteien zu wirken: die Vereinigung der Zionisten-Demokraten „Ichud“, die Jüdische Fraktion der Polnischen Arbeiterpartei, die Jüdische Arbeiter Partei Poale Zion (linker Flügel), die Jüdische Sozialistische Partei Poale Zion (linker Flügel). Im Jahre 1947 entstand die Jüdische Arbeiterpartei Poale Zion. Zudem gab es in der Stadt auch zionistische sowie Jugend- und Frauenorganisationen. Sie ermunterten und bereiteten Jugendliche für ihre Ausreise nach Palästina vor (nach 1948 nach Israel)[1.12].
Im Jahre 1949 liquidierten die Kommunisten alle jüdischen Organisationen und politischen Parteien sowie andere Institutionen und Genossenschaften. Eine weitere Welle der antisemitischen Politik führte dazu, dass fast alle Juden die Stadt verließen. Im Jahre 1968 wurde die Abteilung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Juden in Sosnowiec aufgelöst, ein Jahr später hingegen auch die Kongregation des mosaischen Glaubens in Sosnowiec[1.13].
- [1.1] Sosnowiec – Encyclopaedia of Jewish Communities in Poland, Bd. 7: Poland, [in:] JewishGen [online] https://www.jewishgen.org/yizkor/pinkas_poland/pol7_00327.html [Zugriff: 01.07.2021].
- [1.2] Rozmus D., Witkowski S., Cmentarz żydowski w Sosnowcu, [in:] Kompleks cmentarzy w Sosnowcu przy ulicy Smutnej, Red. D. Rozmus, S. Witkowski, Sosnowiec 2009, S. 101.
- [1.3] Małusecki B., Rodziny gliwickich przemysłowców pochodzenia żydowskiego – ich udział w życiu i rozwoju miasta, [in:] Żydzi gliwiccy, Red. B. Kubit, Gliwice 2006, S. 65–66.
- [1.4] Studencki Z., ABC sosnowieckich Żydów, Sosnowiec 2008, S. 11.
- [1.5] Sosnowiec – Encyclopaedia of Jewish Communities in Poland, Bd. 7: Poland, [in:] JewishGen [online] https://www.jewishgen.org/yizkor/pinkas_poland/pol7_00327.html [Zugriff: 01.07.2021].
- [1.6] Onyszko G., Dzieje społeczności żydowskiej, niemieckiej, rosyjskiej i innych narodowości w Sosnowcu (do roku 1939), [in:] Regionalizm w szkolnej edukacji. Wielokulturowość Zagłębia Dąbrowskiego, Red. D. Rozmus, S. Witkowski, Sosnowiec–Dąbrowa Górnicza– Będzin 2009, S. 57.
- [1.7] Urbański K., Almanach gmin żydowskich województwa kieleckiego w latach 1918–1939, Kielce 2007, S. 141.
- [1.8] Namysło A., Zanim nadeszła Zagłada... Położenie ludności żydowskiej w Zagłębiu Dąbrowskim w okresie okupacji niemieckiej, Katowice 2009, S. 22.
- [1.9] A. Namysło, Zanim nadeszła Zagłada... Położenie ludności żydowskiej w Zagłębiu Dąbrowskim w okresie okupacji niemieckiej, Katowice 2009, S. 26.
- [1.10] Namysło A., Zanim nadeszła Zagłada... Żydzi w Zagłębiu Dąbrowskim w okresie okupacji hitlerowskiej, Sosnowiec 2008, S. 8–12, 15–17, 20–23.
- [1.11] Jaworski W., Żydzi w Zagłębiu Dąbrowskim. Zarys dziejów, Sosnowiec 2006, S. 20–26.
- [1.12] Woźniczka Z, Powojenne dzieje Żydów w Polsce i ich wpływ na losy społeczności żydowskiej w Zagłębiu Dąbrowskim, [in:] Z dziejów Żydów w Zagłębiu Dąbrowskim, Red. D. Rozmus, S. Witkowski, Sosnowiec 2006, S. 121–125.
- [1.13] Jaworski W., Żydzi w Zagłębiu Dąbrowskim. Zarys dziejów, Sosnowiec 2006, S. 26.